Nr. 289    Erscheinungtermin: 06.10.2020
soziale Bewegung in schwierigen Zeiten

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72 Seiten
Oktober 2020
Preis: 4,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Die Pandemie ist zur Zeit das alles beherrschende Thema – und das hat seinen guten Grund. Woche für Woche erkranken weltweit Hunderttausende durch das Corona-Virus, und viel zu viele Menschen sterben daran einen qualvollen Tod. Es ist richtig, sich zu fragen, wie mensch sich schützt, und es ist wichtig, dafür zu sorgen, dass auch für alle anderen das Risiko so gering wie möglich bleibt. Da geht dann halt mal nicht mehr alles so wie gehabt.

    Jetzt kommt das Aber: Die Probleme kennen keinen Lockdown.

    All das, worum sich Menschen in sozialer Bewegung sorgen, nimmt seinen Fortgang. Um nur einige der Beispiele zu nennen, die in dieser aaa-usgabe behandelt werden: trotz Rissen im Reaktor soll Neckarwestheim 2 wieder ans Netz; in Indien wird weiterer Uranabbau vorangetrieben; Urenco baut Zentrifugen für waffenfähiges Uran; in Belarus werden antiAtom-Aktivist*innen verhaftet; Bürger*innen-Beteiligung ist Farce – an der Asse wie im Endlagersuchverfahren. Der Transport von Castorbehältern aus Sellafield nach Biblis soll durchgezogen werden. Um diese Dinge – und viele weitere – muss sich jemand kümmern. Es ist ermutigend zu lesen, dass genau das auch passiert. Das ganze dicke Heft ist voll davon.

    Dem vorangestellt ist unser Titelthema. Die große Aufgabe sozialer Bewegung ist es, öffentliche Aufmerksamkeit auf das jeweils eigene Themenfeld zu lenken; einer Mehrheitsgesellschaft, die häufig genug nur gering informiert und eigentlich desinteressiert ist, muss die Dringlichkeit bestimmter Aspekte bewusst gemacht werden. Wie geht das in Zeiten eines alles beherrschenden Themas? Und wie wirkt sich aus, dass jede und jeder von uns sich selbst immer wieder fragen muss: gehe ich heute Abend zu diesem Treffen? Beteilige ich mich an dieser oder jener Aktion? Was macht die Pandemie mit mir – und was macht sie mit unseren Mitstreiter*innen? Auf unsere Nachfrage haben wir lesenswerte Reflexionen zu diesen Fragen bekommen.

    Das Ringen um öffentliche Aufmerksamkeit ist nicht einfacher geworden, seit Menschen auf die Straßen gehen, die mit den Mitteln sozialer Bewegung die Realität der Pandemie auszublenden versuchen. Wir gehen auch der Frage nach, welche Art von Freiheit in diesem Zusammenhang reklamiert wird. Die Forderung nach einem guten Leben für alle Menschen auf dieser Erde bleibt für uns zentral.

    ciaaao


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