Nr. 262    Erscheinungtermin: 29.11.2016
Atomwaffen - die Modernisierung von Strategien und Systemen
Detailansicht aaa Nr. 262 - Atomwaffen - die Modernisierung von Strategien und Systemen
Detailansicht

52 Seiten
November 2016
Preis: 3,00 EUR



 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis

  • aaa-uftakt

    Es ist eine alte japanische Tradition, aus Papier Figuren zu falten. Und eine Überlieferung sagt: wer auf diese Weise tausend Kraniche faltet, hat einen Wunsch frei. Sadako Sasaki, das Kind auf unserem Titelbild, klammerte sich an diese Vorstellung: das Mädchen war zwei Jahre alt, als 1945 über ihrem Kopf in Hiroshima zum ersten Mal eine Atombombe als Waffe eingesetzt wurde. Als Folge davon wurde sie krank; mit elf Jahren wurde bei ihr Leukämie festgestellt.

    Weil sie leben wollte und kein Arzt ihr helfen konnte, begann sie, Origami-Kraniche zu falten. Sie schaffte weit mehr als tausend. Ihr Wunsch erfüllte sich nicht, ein Jahr später starb sie. Aber die Geschichte ihres verzweifelten Kampfs ums Überleben wurde weltbekannt. Auf allen Kontinenten der Erde wurde sie erzählt, und unzählige Kinder und Erwachsene haben seitdem Papier zu Kranichen gefaltet als Symbol für die Hoffnung, dem Wettlauf der atomaren Rüstung etwas entgegensetzen zu können.

    In einem Atomkrieg kann es keine Gewinner geben - diese international anerkannte Einsicht führte 1968 zur Erstunterzeichnung des Atomwaffensperrvertrags; bis heute sind 191 Staaten dem Vertrag beigetreten, der unter anderem als Ziel deklariert, die Menge des bereitgestellten Vernichtungspotentials zu verringern bis zu dem Punkt einer vollkommen atomwaffenfreien Welt. Erfolge in dieser Richtung sind in den letzten 15 Jahren auf diesem Weg nicht erzielt worden. Im Gegenteil: die privilegierten Atommächte arbeiten auf allen Seiten daran, eine eigene Überlegenheit zu erringen, um Atomkriege für sich führbar und gewinnbar zu machen. Unser Titelthema beleuchtet diese "Modernisierungen" im Beitrag ‚atomare Muskelspiele‘.

    Unter den Nicht-Atomwaffenstaaten steigt die Ungeduld. Mit einer "Humanitarian Pledge" wollen sie den Prozess der vollständigen Abrüstung vorantreiben; erstmals haben sie dafür auf UN-Ebene in einer großen Abstimmung im Oktober eine Mehrheit erreicht. Unser Beitrag ‚Hiroshima und Nagasaki‘ diskutiert pro und contra zu diesem Vorstoß.

    Wie eng verzahnt die sogenannte zivile Nutzung der Atomkraft mit atomarer Rüstung ist, dafür liefert der Beitrag über die Finanzierung des AKW-Neubaus Hinkley Point einen erneuten Beleg.

    ciaaao


    - zurück